Schmetterling im Sommer

Der Schmetterling hat seinen Moment gefunden. Es ist ein genussvoller Augenblick. Angelockt von den Farben ist er auf die beste Nahrung gestoßen.
Der Hunger ist fast überwunden und Sättigung stellt sich langsam ein. Immer wieder kehrt der Schmetterling auf diese Blüten der Bougainville zurück,
bis er sich für den Fotografen in Szene setzen konnte. Solche genussvollen Augenblicke entfalten oft erst im Nachhinein ihren besonderen Wert.
Dafür ist uns das Gedächtnis gegeben, dass wir uns Bilder solch wertvoller Augenblicke vor Augen führen können.
Wer stöbert nicht gerne in seiner Foto-Sammlung und findet Bilder, die früher empfundene Freude wieder aufleben lassen?
Besonders dankbar sind da die Bilder aus der Kindheit; weil es Kindern im allgemeinen leichter fällt, wertvolle Augenblicke mit sichtlicher Freude und einem Lächeln zu würdigen.
Wertvolle Augenblicke können immer wieder auch in unseren Kirchen und Gemeinden erlebt werden,
wenn es zu einer freundlichen Begegnung kommt, einem freudigen Willkommenslächeln oder sogar einer Verabredung für später,
einem netten Gespräch oder sogar einer Begegnung mit Gott dem Herrn, der Liebe und Barmherzigkeit ausgeben möchte.
Genussvolle Augenblicke sind vielleicht nicht so häufig, wie gewünscht. Andererseits setzt auch ein gewisser Gewöhnungseffekt ein,
wenn Freundlichkeit und Nähe zur Selbstverständlichkeit wird, so wie gute Gespräche und Kontakte in Gefahr geraten, zur Normalität zu werden.
Dabei ist nichts und niemand normal. Keine Stunde ist wie die andere. Jeder Augenblick ist immer wieder neu, darf immer wieder aufs neue gewürdigt und wert geschätzt werden.
Welche Fülle guter Augenblicke sich ansammeln ließe, davon kann das Archiv eines jeden Fotografen ein Lied singen.
Schließlich ist es nur uns menschlichen Geschöpfen gegeben, darüber nachzudenken und hinter einem jeden Genussmoment Gott als Schöpfer desselben zu erkennen.
Und wie zwischen Wirt und Gast Worte der Anerkennung und Dankbarkeit fallen, so haben diese Worte auch zwischen Geber und Beschenktem einen angemessenen Ort.
Dies sei einem jeden zu wünschen, solche dankbaren Orte und Augenblicke zu finden und den Worten des Psalmisten zustimmen zu können:
"Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir gutes getan hat." (Psalm 103,2)

Martin Schulz 

 

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