Bachlauf – Der Fluss der Elemente

Wie tragfähig ist das, wovon ich gerade lebe?
Spätestens, wenn die Gedanken sich in die Zukunft verirren, verfangen sie sich gerne im Geäst der Sorgen um Beziehungen,
Prüfungen, Gesundheit. wirtschaftlicher Sicherheit. Da entspringen Zweifel, Ängste aus der Ungewissheit.
Dann tut es gut, ins Hier und Jetzt zurückzukehren, den Augenblick wahrzunehmen, sich zu bewegen, die immer gleichen Gedanken links liegen zu lassen,
die Augen zu öffnen und einen Ort des Friedens wie den diesen zu entdecken.
Ein Hauch kühlender Feuchtigkeit durchquert die Atemwege, die Lunge füllt sich mit frischem Sauerstoff, dem Stoff, der belebt bis zum nächsten Atemzug,
so kurz wie ein Wimperschlag und doch so kostbar wie das Wasser, dem Bestandteil unserer Selbst, das wir nehmen und geben,
aufnehmen und abgeben in einem nicht enden wollenden Fluss der Elemente.
Das Wasser dieses Baches sucht und findet seinen Weg. Selbst die schwersten Steine halten seinen Fluss nicht auf, sondern schmiegen sich wie ein Rahmen um das bewegte Kunstwerk.
Fragt dieses nasse Element etwa nach Zukunft, Sinn oder Ziel? Nein, es gibt sich ganz dem Augenblick hin und tut, wofür es bestimmt ist inmitten seines globalen Zusammenhangs, folgt der Erdanziehungskraft, bis es vereint ist mit allen anderen Wassern im Meer der Meere.
Wie sehr möchte ich im Augenblick leben, bewusst und mit offenen Sinnen. Wie sehr möchte ich so ungefragt der Zukunft vertrauen, dem Schicksal mich fügen können.
Tatsächlich strebe ich danach, Zeit zu beherrschen, das Morgen zu planen, zu berechnen, das Schicksal im Griff zu haben.
Doch sind letztlich all diese Versuche zum Scheitern verurteilt. Der Mensch denkt, Gott lenkt, lautet bekanntlich eine Lebensweisheit.
Der Blick auf dieses kleine Gewässer holt mich wieder zurück und lenkt meine Gedanken um die Steine herum.
Wie das Gefälle den Lauf des Baches bestimmt, so ist es der Glaube, der fließt aus reinem Vertrauen in den, in dem Sinn und Ziel des Lebens vereint zusammen kommen.
Jesus Christus ist der, der sich als Herr über Leben und Tod erwiesen hat. Ihm ohne wenn und aber zu vertrauen, auf ihn den unbeirrten Glauben zu richten,
dies lässt fließen die Elemente, die Zeit, die Kunst des Lebens. Alle Sinne sagen ja zu dieser Wahrheit. Gebe Gott den Glauben dazu, daran festzuhalten,
es einfach fließen zu lassen, ein Teil des Ganzen zu werden, mitzugehen im Fluss der Elemente und mitzunehmen, wen immer diese Zeilen liest.
So wie Jesus Christus es nach Johannes 7, 38 ausgedrückt hat:

Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen.
 

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