Am Meer

Vor mir liegt die Weite des Lybischen Meeres, hinter mir die Kapelle des Heiligen Charalambos, der sich als Kind gerne zum Gebet in eine Höhle zurück gezogen hat.
Geschützt und doch abgeschieden ist dies ein Ort des Friedens, an dem die Gedanken sich frei entfalten und wieder zu sich selbst finden können.
Hier bin ich ganz ich selbst. Geschützt von Sonne, Wind und Regen, von Geräuschen der Zivilisation und unliebsamen Begegnungen
fühle ich mich geborgen wie ein Kind umgeben von seinen Eltern.
Hier mag jedes ungelöste Problem zurück bleiben, das mich umtreibt, und Ruhe finden in mir selbst,
auf's angenehmste umspült von dem Geräusch der Wellen, die auf das Gestein des Ufers treffen.
Hier ist der perfekte Ort, die Hände sich berühren zu lassen, die letzten schweren Gedanken zum Himmel zu schicken, um selbst einen freien Kopf zu schaffen zum Durchatmen,
den Ort auf sich wirken zu lassen und die Liebe Gottes zu spüren, die mich hierher geführt hat.
Der Himmel zeigt sich offen und bereit, meinen Blick vom Hier und Jetzt in die Wolkenformationen in der Ferne.
Da mache ich mich auf den Weg; aus der Geborgenheit der Höhle heraus gehe ich hinaus in die Weite, geschützt von der Macht Gottes, begleitet von seinen Winden,
in eine Zeit, die er mir mit seiner Hand bereitet, durch die er mich leitet und begleitet, was auch immer mich erwartet. 

Führe mich, o Herr, und leite meinen Gang nach deinem Wort; sei und bleibe du auch heute mein Beschützer und mein Hort.
Nirgends als von dir allein kann ich recht bewahret sein.
Ev. Gesangbuch 445, 5